Technik und Verarbeitung

Der Sattel ist das Verbindungselement zwischen Pferd und Reiter. Seine Form und sein Komfort sind wichtig für den richtigen Sitz des Reiters. Es gibt eine Vielzahl von Sattelmodellen: Springen, Dressur, Vielseitigkeit, Western, Distanz, etc. – jeder einzelne ist maßgeschneidert für die Bedürfnisse des Reiters.
Bei ZALDI wird – um den Bedürfnissen der Kunden Rechnung zu tragen - vor allem auf die Nutzung neuer Materialien wert gelegt.
ZALID T+T: Dieses innovative Projekt ist die kombinierte Zusammenarbeit zwischen spezifischer Forschung und Entwicklung eines Sattels zwischen ZALDI und der Stiftung für Forschung und Entwicklung im Transport und Energie (CIDAUT) – basierend auf der Verwendung von thermoplastischen Materialien. Dank der Verwendung von thermoplastischen Materialien können wir sicherstellen, dass der Sattelbaum an die Anatomie des Pferdes und des Reiters angepasst ist. Dies ermöglicht es auch, Metall in der Sattelbaumfertigung wegzulassen und dem Sattelbaum trotzdem mehr Beständigkeit und Flexibilität zu verleihen. Permanente Forschung hat es möglich gemacht, eine globale Verbesserung des Sattelbaums zu erreichen: schnellere und einfachere Fertigung, Reduktion des Gewichtes und Designoptimierung, bestmögliche Balance zwischen Beständigkeit und Komfort des Sattels. Der Wunsch nach Innovation und Verbesserung unserer Produkte hat es uns erlaubt mit der Stiftung für Forschung und Entwicklung direkt zusammenzuarbeiten und dadurch eine Vielfalt von Lösungen zu erreichen – nicht nur im Design, aber auch in den mechanischen Details der Sattelmodelle – und dies dank der Verwendung von thermoplastischen Materialien.


1. Der Sattelbaum

Der Sattelbaum ist für uns das Herzstück des Sattels. Wenn jemand einen Sattel kauft, legt er meist Wert auf das Aussehen des Sattels (das Leder, die Lederqualität, die Farbe…). Dies ist zwar auch wichtig, kann aber nicht mit der Wichtigkeit des Sattelbaums verglichen werden.
Der Sattelbaum ist jenes Teil, das den Reiter vom Pferd trennt. Seine Funktion besteht darin, den Reiter richtig zu positionieren – bequemer und korrekt angepasst an die Funktion des Sattels (stellen Sie sich vor, Sie würden mit einem Westernsattel springen oder mit einem Distanzsattel Dressur reiten…). Meistens muss der Sattelbaum elastisch sein (ca. 10%). Dies hilft dem Reiter, sein Gewicht auf dem Pferderücken gleichmäßig zu verteilen. Der Sattelbaum darf allerdings nicht zu 100% elastisch sein, denn so würde ein Reibungspunkt entstehen, der die Blutzirkulation des Pferdes in der Mitte der Wirbelsäule abschneidet.


2. Das Bügelschloss

Das Bügelschloss ist jenes Teil, wo die Steigbügelriemen befestigt werden. Es ist ein wichtiges Teil für die Positionierung des Reiters, denn wenn es zu weit vorne oder zu weit hinten befestigt wäre, würde es den Reiter in die falsche Position bringen. Ein Bügelschloss muss in erster Linie sicher sein, denn im Falle eines Sturzes muss es sich öffnen und die Füße müssen aus den Steigbügeln kommen können.


3. Die Sitzfläche

Die Sitzfläche ist der Teil, auf dem der Reiter sitzt, daher muss sie sehr bequem sein. Der Sitz ist aus zwei verschiedenen Arten (Dichte) Latex-Gummi gemacht, angepasst an den Komfort des Reiters. Außerdem ist die Sitzfläche die Basis für die Wirbelsäule des Reiters und daher essentiell zur Vermeidung von Rückenbeschwerden (Reiten ist gut für den Rücken, es schädigt die Wirbelsäule nur dann, wenn das Gesäß auf der Sitzfläche nicht richtig positioniert ist).


4. Das Sattelblatt

Das Sattelblatt ist jener Teil des Sattels, wo die Beine des Reiters liegen. Daher muss des – je nach Disziplin – die Knieposition des Reiters wiedergeben.


5. Die Pausche

Die Pauschen sind die „Stopper“ im Sattelblatt, die die Vorwärts oder Rückwärtsbewegung des Beines des Reiters bremsen. Die Bauschen vorne bremsen die Knie, die hinteren Pauschen bremsen die Wade. Beide können entweder unter dem Sattelblatt oder außerhalb angebracht sein. Sie dienen der richtigen Positionierung des Reiters (je nach Disziplin).


6. Die Polsterung (Panel)

Die Polsterung ist das Innenleben des Sattels unter dem Sattelbaum. Sie hat zwei Hauptaufgaben: 1. Zu vermeiden, dass der Sattelbaum direkt am Pferderücken aufliegt und 2. Das Gewicht des Reiters gleichmäßig zu verteilen.
Für beide Ziele können entweder Polsterungsfüllungen (Wolle oder Haar) oder Füllungen aus Latex-Gummi verwendet werden. Obwohl die beiden Füllungen sehr unterschiedlich sind, kommen sie doch zum gleichen Ergebnis. Der Unterschied besteht darin, dass Füllungen aus Wolle oder Haar mit der Zeit nachgeben und somit der Sattel immer wieder angepasst bzw. aufgepolstert werden muss. Die Latex-Gummi Füllung hingegen bleibt immer gleich – wenn sie also gut gemacht ist, bleibt sie von Anfang bis zum Ende immer gleich – wenn sie schlecht gemacht ist, kann sie auch nicht korrigiert werden.
Die Füllung der ZALDI-Sättel ist ganz speziell für ZALDI entworfen worden und besteht aus wasserabweisendem Material. Dadurch kann der Schweiß des Pferdes nicht aufgenommen werden und wird dadurch nicht hart. Somit werden Satteldrucke vermieden.
Noch wichtiger als das Material der Füllung ist, dass der Kanal zwischen rechter und linker Polsterung ca. 7 cm beträgt. Dies entspricht der Breite der Wirbelsäule des Pferdes.
Die beiden Polsterungen müssen so auf dem Pferderücken liegen, dass die Wirbelsäule des Pferdes geschützt ist. Bei mehr als 90% aller Satteldrucke und Hautabschürfungen im Sattelbereich ist nicht die Polsterung sondern der Pferdeschweiß die Hauptursache. Der Schweiß ist säurehältig und er zersetzt sich und wenn man den Sattel oder die Sattelschabracke mit nassem Schweiß auflegt, verbrennt der Schweiß die Pferdehaare und ohne diesen Haarschutz ist ein Satteldruck vorprogrammiert, auch wenn die Polsterung gut ist (ungefähr so, wie wenn Sie mit nassen Socken wandern gehen).
Ein anderer weit verbreiteter Glaube ist die Verwendung von Sattelpads/-unterlage ohne deren Funktion zu kennen. Der Sinn eines Sattelpads (Unterlage) ist die Verhinderung eines Satteldruckes, dabei jedoch den Reiter so nah wie möglich am Pferderücken zu behalten. Meist werden Sättel mit 1-2 Pads kompensiert, die nur dazu dienen, den Reiter aus der Balance zu bekommen. Die verschiedenen Sattelpads dienen zur Korrektur eines Problems beim Sattel oder dem Pferderücken. Man muss das Problem genau kennen, um ein Sattelpad zu wählen, das zur Korrektur dient und nicht das Gegenteil bewirkt.


7. Gurtenstrippen

Das sind die Strippen die den Gurt mit dem Sattel verbinden. Sie können lang oder kurz sein (je nach Disziplin). Die langen Gurtstrippen (2 Stück) sind schwerer zu gurten, da sie hinunter gespannt werden und außerhalb des Sattelblattes verschnallt werden. Die kurzen Gurtstrippen (3 Stück + eine Reserve) sind einfacher zu gurten und werden hinauf verschnallt. Sie sind aus Chrom-Leder oder Biotan gemacht (gelegentlich einfetten).


8. Material

Leder ist das Material, dessen mehr oder weniger intakte Fiberstruktur bearbeitet wurde, um die Lebensdauer zu verbessern und verlängern. Das Korn ist das Ende der Lederseite, unter dem Korn ist das „Corium“, ein Mix aus Proteinen und Fiberphasern mit „Spaghetti-förmiger“ Struktur. Diese Fiberstruktur verleiht dem Leder Langlebigkeit, Stärke und Flexibilität. Das „Fleisch“ – also das Leben des Leders ist die Unterseite, wo es Feuchtigkeit verliert, aber dank diesen Poren nimmt es Fett oder Öl besser an.
Z-Plus ist ein synthetisches und ökologisches Material, sehr resistent und bequem – es benötigt keine spezielle Pflege. Reinigung mit Wasser und Seife (Achtung: ordentlich trocknen lassen, da sonst die Eigenschaften verloren gehen).

Anregung:

Der Sattel sollte vor Gebrauch eingefettet werden. So wird die Lebensdauer verlängert und er wird komfortabler. Die Behandlung von Leder muss ähnlich der Pflege unserer Haare sein: Zuerst mit Shampoo reinigen, dann mit Conditioner pflegen. Es ist sehr wichtig, das Leder vor dem Einfetten zu reinigen. Wenn der Sattel gut gereinigt ist (von Staub und Fett), nehmen die Poren die Pflege besser auf.

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